Was hat ein Fussgängerstreifen mit Ärger zu tun?...und wie bringt Coaching Abhilfe?
Was wirklich hinter Ärger und Rage steckt und wie Sie Ihre Impulskontrolle verbessern können
Ich bin grundsätzlich ein friedlicher Mensch. Alle, die mich richtig gut kennen, wissen, dass ich es in herausfordernden Situationen bewusst bevorzuge, mich zu «wundern», statt mich zu ärgern. Die wenigsten wissen Folgendes über mich: Es gibt etwas, das mich dennoch so richtig in Rage bringen kann. Wenn ich nämlich als Fussgängerin einen Zebrastreifen überqueren möchte und fast von einem Auto überfahren werde. Dann könnte ich AUSRASTEN! Warum nimmt der/die Fahrerin keine Rücksicht auf mich??? Folgende zwei Szenarien erlebe ich leider immer wieder:
- Entweder es findet ein «Fake-Halten» statt: Wenn ich fast in der Mitte des Fussgängerstreifens angekommen bin, gibt der/die Fahrer/in schon wieder Vollgas. Ich kann mich dann gerade noch so dank eines beherzten (ja, auch lebenshungrigen) Sprunges auf die eine oder andere Seite der Strasse retten.
- Oder der/die Fahrer/in hält gar nicht erst an. Mit viel Glück (oder doch Voraussicht respektive Verstand?) habe ich trotz Vortrittsrecht sicherheitshalber darauf verzichtet, den Zebrastreifen zu betreten.
Kürzlich ist mir Letzteres auf einem Spaziergang in 5 von 6 Überquerungen verschiedener Fussgängerstreifen passiert! Die gute Nachricht: Einer von sechs Autofahrern hat angehalten und mich doch noch freundlich hinüber gewunken.
Mein Fazit: Es ist nicht alles schlecht. Dennoch: Als schwächere Verkehrsteilnehmerin ziehe ich definitiv den Kürzeren.
Warum mich das so in Rage bringt, obwohl es mir sonst im Leben recht gut gelingt, die Ruhe zu bewahren? Es ist das Gefühl, hilflos und ausgeliefert zu sein – ohne jegliche Chance, die Situation kontrollieren zu können. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass der/die Autofahrer/in diese Rücksichtslosigkeit auch bei Kindern so auslebt… Nein! Als zweifache Mutter möchte ich es mir gar nicht ausmalen…
Verletzte Bedürfnisse hinter dem Ärger
Was wirklich hinter meiner heftigen Reaktion liegt? Die Sorge darüber, dass jemandem etwas Schlimmes passieren kann und das Bedürfnis nach Sicherheit (für mich und alle anderen). Wurden die Verkehrsregeln nicht im Sinne der Strassensicherheit erfunden? Werden diese Verkehrsregeln nicht eingehalten, kann das tatsächlich dazu führen, dass ich – erwähnte ich schon, dass ich sonst sehr friedvoll unterwegs bin? – den sündigen Fahrern auch schon mal unschöne Kraftausdrücke hinterherrufen kann. Normalerweise so gar nicht meine Art; mit einem hochgeschossenen Adrenalinspiegel und ungläubigem Entsetzen (da gleichzeitig überrumpelt und zutiefst enttäuscht) rutscht dann so etwas auch mal aus meinem Mund.
Hinter dem Gefühl des Ärgers und der Rage steckt in der Regel also ein verletztes Bedürfnis. In meinem beschriebenen Fall war es das Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird, fühlen wir uns hilflos und ausgeliefert, was besonders in unvermittelten Situationen zu starken emotionalen Reaktionen führen kann.
Bewusstsein und positive Kommunikation als Lösungsweg
Wie können wir diesem Ärger erfolgreich begegnen? Der Schlüssel liegt im Bewusstsein und in der positiven Kommunikation mit uns selbst und anderen. Hier sind einige Ansätze, wie wir die eigene Reaktion positiv beeinflussen können:
- Selbstreflexion: Erkennen Sie Ihre Gefühle und die dahinterliegenden Bedürfnisse. Fragen Sie sich, warum Sie sich so fühlen, und welches Bedürfnis verletzt wurde.
- Achtsamkeit: Praktizieren Sie Achtsamkeit, um im Moment bleiben und Ihre Emotionen regulieren zu können. Dies kann helfen, stark impulsive Reaktionen zu vermeiden.
- Akzeptanz: Lernen Sie, unkontrollierbare Situationen so anzunehmen, wie sie sind. Können Sie allenfalls einen positiven Aspekt darin finden?
- Kommunikation: Wenn möglich, sprechen Sie die Situation an. Dies kann helfen, Missverständnisse zu klären und das Bewusstsein für die Bedürfnisse aller Beteiligten zu schärfen. Das eigene und das gegenseitiges Verständnis kann ein entspanntes Miteinander positiv beeinflussen.
Individuelles Coaching für nachhaltige Veränderung
Diese Fähigkeiten können in einem individuellen Coaching erlernt und verinnerlicht werden. Als Coach und Betriebliche Mentorin unterstütze ich Sie gerne dabei, Ihr Bewusstsein zu schärfen und positive Kommunikationsstrategien für sich (und allenfalls Ihre Mitarbeitenden) zu entwickeln. Gemeinsam arbeiten wir daran, Ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu benennen, ohne jeweils automatisch in Ärger und Frustration zu verfallen.
→ Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Ihre Emotionen besser steuern und Ihre Kommunikationsfähigkeiten (oder diejenigen Ihrer Mitarbeitenden) noch weiter verbessern können? Melden Sie sich für einen unverbindlichen Kennenlerntermin bei mir. Lassen Sie uns gemeinsam den ersten Schritt zu mehr Gelassenheit im (Berufs-)Alltag gehen. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und Sie auf Ihrem Weg zu begleiten!
P.S.: Zurück zum Titel dieses Blogartikels: Der Zebrastreifen an sich ist lediglich der Ort des Geschehens und hat demzufolge nur indirekt mit meinem kurzfristigen Ärger zu tun. Auch wenn mir in gewissen Situationen unvermittelt ein verbaler Ausrutscher passiert, habe ich gelernt, den Mechanismus dahinter zu verstehen – das hilft mir, mich recht schnell wieder zu beruhigen und meinen Fokus auf Wesentliches zu legen.
→ Und schliesslich meine Bitte an alle Verkehrsteilnehmenden im Strassenverkehr und allgemein im (Berufs-)Leben: Nehmt Rücksicht auf die anderen; insbesondere auf die Schwächsten! Ich selbst nehme mich an meiner eigenen Nase und setze dies zum Wohle und im Sinne des Friedens untereinander gerne so um. Wenn alle etwas rücksichtsvoller unterwegs sind, gehen wir tendenziell alle etwas entspannter und friedvoller gemeinsam durchs Leben 😉.
Terry Tschumi
Eine gekonnte Kommunikation mit sich selbst und anderen ist für Frieden zentral − das A und O!
→ Lassen Sie sich mittels Coaching, Mediation und Training bei Ihrer Konfliktlösung unterstützen!
Eine gekonnte Kommunikation mit sich selbst und anderen ist für Frieden zentral: das A und O!
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