Wir können nicht nicht kommunizieren 2.0 – was würde Paul Watzlawick dazu sagen?
															Der Satz «Wir können nicht nicht kommunizieren» klingt so selbstverständlich, dass wir ihn kaum noch wahrnehmen. Wir wissen, dass dieses erste Axiom von Paul Watzlawick stimmt – und wundern uns trotzdem täglich darüber, wie schnell Missverständnisse entstehen. Sowohl im Beruf als auch privat.
Zeit, diesen Satz wieder näher an das echte Leben heranzuholen: dahin, wo Meetings stattfinden, E-Mails verschickt werden und Menschen aufeinandertreffen.
Der Lift des Alltags
Passen heruntergezogene Mundwinkel wirklich zu der Aussage, man sei glücklich? Wohl kaum. Denn in der Kommunikation sagt nicht nur das Gesprochene etwas aus – unser Gesicht, unsere Haltung und unsere Gestik sprechen oft noch viel lauter.
Sie kennen das sicher: Ein Mensch steht im Lift. Kopfhörer im Ohr. Blick auf den Boden. Die stille Botschaft ist klar: «Bitte gerade nicht ansprechen.»
Doch jemand anderes könnte das als distanziert, beleidigt oder unnahbar interpretieren.
«Kommunikation beginnt dort, wo Interpretation möglich ist.»
Wir senden immer. Nur bestimmen wir nicht, wie wir verstanden werden. Genau hier beginnt der Unterschied zwischen bewusster und unbewusster Kommunikation.
Wenn Schweigen lauter wird als Worte
Stellen Sie sich eine Teamsitzung vor. Die Agenda ist lang, die Luft ist schon fast erschöpft, eine Entscheidung steht jedoch noch aus. Niemand spricht. Die Stille breitet sich aus. Jemand schaut aus dem Fenster, jemand streicht über den Kugelschreiber, jemand vermeidet Blickkontakt. Und dennoch ist alles voller Botschaften. Das ist Kommunikation – einfach ohne Worte.
Genau in dieser Stille setzen die Gedanken ein:
Was denken die anderen?
Wer meldet sich als erste/r zu Wort?
Wer weicht aus?
Wer blockiert?
Wird eine Einigung gefunden?
Die Stille gewinnt so an Gewicht. Sie wird dabei oft schwerer, als uns lieb ist.
Das kleine «cc» mit grosser Wirkung
Die Kommunikation geht nicht nur im persönlichen Kontakt manchmal Umwege. Ein Klassiker im Arbeitsalltag ist die elektronische Post: Sie schicken eine kurze Nachfrage per E-Mail. Die Antwort kommt – und plötzlich stehen mehrere Personen im «cc». Formal bedeutet das eigentlich nur «zur Kenntnis». Praktisch jedoch schwingt viel mehr mit:
- «Ich möchte transparent sein.»
 - «Ich bin überfordert.»
 - «Ich sichere mich lieber ab.»
 - «Ich mache es mir einfach, denn ich möchte keine Verantwortung übernehmen.»
 
Diese Überkommunikation ist nicht immer nötig, geschweige denn effizient. Dennoch spricht sie eine laute Sprache.
Genauso kommunikativ ist Unterkommunikation: Wenn Entscheidungen im Hintergrund ohne Erklärung getroffen werden, entsteht sofort Raum für Interpretationen und die Betroffenen fühlen sich eventuell vor den Kopf gestossen. Dieser Raum wird kaum mit Gelassenheit gefüllt sein.
Wie wir bewusster kommunizieren können – ganz ohne Zauberei
Kommunikation muss nicht kompliziert sein. Oft sind es kleine Gesten, die grosse Wirkung zeigen:
- Sagen, was gerade los ist: Zum Beispiel: «Ich brauche einen Moment, um nachzudenken.» statt still zu sein und Missverständnisse zu riskieren.
 - Nachfragen, bevor wir schlussfolgern: «Wie hast du das gemeint?» ist kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von Reife.
 - Den Raum benennen, den wir wahrnehmen: «Ich spüre gerade Zurückhaltung im Team – was braucht es, damit wir weitergehen können?»
 - Nur die unbedingt nötigen Personen ins «cc» nehmen: E-Mails sind kein Sammelalbum. Weniger Beteiligte bedeutet oft mehr Klarheit.
 - Mit Pausen freundlich umgehen: Eine Pause ist kein Loch. Sie ist ein Übergang. Atmen ist dabei durchaus erlaubt.
 
«Klarheit entsteht nicht durch viele Worte, sondern durch die richtigen.»
Und was würde Paul Watzlawick heute dazu sagen?
Vielleicht etwas wie:
Kommunikation ist weniger das, was wir formulieren. Es ist das, was bei anderen ankommt. Und das ist kein Zufall, sondern Beziehungsarbeit.
Konkret bedeutet das:
- weniger bewerten – mehr nachfragen
 - weniger vermuten – mehr klären
 - weniger «man müsste/sollte» – mehr «ich meine… wie siehst du das?»
 - nicht lauter reden – bewusster sprechen!
 
Fazit
Kommunikation geschieht immer. Ob wir wollen oder nicht. Sie können nicht entscheiden, ob Sie kommunizieren — Sie tun es automatisch. Sie können jedoch steuern, wie bewusst Ihre Kommunikation ist. Bewusste Kommunikation reduziert Missverständnisse und innere Spannung, stärkt Vertrauen und macht Zusammenarbeit leichter – so, dass es sich wirklich nach einem Miteinander anfühlt.
Wenn Ihre Kommunikation gerade feststeckt
Wenn Ihre Gespräche immer wieder ins Stocken geraten, Themen sich im Kreis drehen oder Sie an Ihren Mitmenschen vorbeireden: Das muss nicht so bleiben. Es darf leichter werden:
→ Als Coach, Mediatorin und Trainerin begleite ich Sie dabei, Kommunikationsmuster sichtbar zu machen, Klarheit zu schaffen und Räume zu öffnen, in denen gegenseitiges Verstehen wieder möglich wird – respektvoll, alltagsnah und von Mensch zu Mensch.
Melden Sie sich bei mir und wir gehen diesen Weg gemeinsam.
Eine gekonnte Kommunikation mit sich selbst und anderen ist zentral für
Klarheit, Harmonie und wirkungsvolles Handeln – das A und O!
→ Lassen Sie sich mittels Coaching, Mediation, Walk & Talk oder Training darin unterstützen, konstruktive Lösungen zu finden und Ihre persönliche sowie berufliche Entfaltung voranzubringenn.
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