Zwischen Freiheit und Dresscode – was Kleidung über uns verrät

Kleider machen Leute – was Kleidung mit Kommunikation zu tun hat

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was passiert, bevor Sie überhaupt ein Wort sagen? Noch bevor Sie «Guten Tag» murmeln oder jemandem die Hand reichen, hat Ihr Gegenüber längst begonnen, Sie zu lesen. Nicht durch Gedankenlesen – durch Ihre Kleidung. Es gibt bekanntlich nur eine Chance für den ersten Eindruck!

«Unsere Kleidung ist der erste Satz, den wir sagen – ganz ohne Stimme.»

Ob bewusst gewählt oder spontan gegriffen: Kleidung ist Kommunikation. Sie flüstert, schreit, überzeugt oder irritiert – sie schweigt jedoch nie. Jedes Outfit erzählt eine Geschichte über Haltung, Stimmung und Selbstverständnis.

Was Kleidung über uns sagt

Dass hinter einem Menschen in schludrigen Jogginghosen ein Multimillionär und ein Mensch in einem teuren Anzug auch von Inkompetenz geprägt sein kann, versteht sich von selbst.

Ein schlichtes Hemd kann jedoch Ruhe und Zuverlässigkeit ausstrahlen, ein knallroter Blazer Energie und Selbstbewusstsein. Selbst die Wahl der Schuhe verrät, wie wir uns fühlen. Wer in Turnschuhen kommt, signalisiert Dynamik – wer Lederschuhe trägt, sendet Stabilität. Ein halb heraushängendes Hemd, eventuell in Kombination mit dem Durchblitzen des Bauches aufgrund der zu kleinen Grösse, kann von Schludrigkeit zeugen.

Doch entscheidend ist der Kontext: Was in einer Werbeagentur locker wirkt, kann in einer Geschäftsleitungssitzung mit einem wichtigen Kunden unangemessen erscheinen.

Stellen Sie sich vor, Sie erscheinen zur mündlichen Abschlussprüfung einer höheren Fachprüfung in zerrissenen Jeans, Flipflops,  Baseballmütze und einem Kaugummi im Mund. Fachlich sind Sie top, doch Ihr Auftritt schreit förmlich: «Ich nehme das hier nicht ernst!»

Der Inhalt mag überzeugen, aber das Verpackungssignal widerspricht. Und Kommunikation lebt nun einmal davon, dass Botschaft und Ausdruck zueinander passen.

«Kleidung kann Türen öffnen – oder mit einem lauten Knall verschliessen.»

Freiheit heisst nicht Beliebigkeit

Wir leben in einer Zeit, in der Individualität gefeiert wird. Jeder darf sein, wie er oder sie ist. Das ist wunderbar – und doch endet absolute Freiheit dort, wo anderen Leid zugefügt wird oder Verständigung beginnen soll. Denn wer kommunizieren will, sollte andere respektieren und selbst verstanden werden.

Anpassung bedeutet nicht Unterwerfung, sondern Bewusstsein. Sie entscheiden, welches Signal Sie senden möchten – und wann es sinnvoll ist, den Ton etwas leiser oder lauter zu stellen.

«Anpassung ist kein Verrat an der Persönlichkeit, sondern ein Akt sozialer Intelligenz.»

Ein gepflegtes, passendes Outfit ist also weniger Maskerade als vielmehr Respekt – gegenüber dem Anlass, den Menschen, und auch gegenüber sich selbst. Je nach kulturellem Hintergrund kann dies sehr unterschiedlich verstanden und zum Ausdruck gebracht werden.

Uniform oder Freiheit – der Streit um Schulkleidung

Kaum ein Thema entzündet die Gemüter so sehr wie die Frage: Sollen Schulen Uniformen einführen?

Die einen sagen: «Ja, endlich Schluss mit Markendruck und Statussymbolen!» Die anderen: «Nein, Individualität darf man nicht plätten!»

Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte. Einheitliche Kleidung kann Gleichheit fördern, Ablenkung mindern und Gemeinschaft stärken. Doch zu viel Uniformität birgt die Gefahr, Vielfalt zu ersticken.

«Gleichheit ist wertvoll – solange sie nicht die Farbe unserer Persönlichkeit übermalt.»

Es geht also nicht um Einheitslook, sondern um Fairness im Ausdruck. Kleidung sollte nie trennen, sondern verbinden.

Kleidung wirkt auch nach innen

Der vielzitierte Spruch von Karl Lagerfeld sagt: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.» Hier sei vermerkt, dass auch die Mode dem Wandel unterliegt. 

Interessant ist jedoch, dass Kleidung nicht nur auf andere wirkt – sie verändert auch uns selbst. Wer im Anzug sitzt, denkt und spricht anders als in Jogginghosen. Kleidung schafft auch innere Haltung.

Sie beeinflusst, wie wir uns bewegen, sprechen und fühlen. Wer sich «adäquat angezogen» fühlt, tritt aufrechter auf, formuliert klarer, strahlt Sicherheit aus.

Das heisst: Ihr Outfit ist nicht nur eine Botschaft an andere, sondern auch eine Erinnerung an sich selbst.

«Kleider sind Spiegel – sie zeigen, wer wir sind, und manchmal auch, wer wir gerne wären.»

Die Balance zwischen Ausdruck und Wirkung

Mode darf Spass machen, Persönlichkeit darf sichtbar sein. Doch Wirkung entsteht dort, wo Stil und Situation harmonieren.

Sie können authentisch sein und sich dennoch bewusst auf den Rahmen einstellen. Ob Geschäfts­termin, Bewerbungsgespräch oder Konfliktlösung – Kleidung ist Teil Ihrer Sprache.

«Stil ist nonverbale Kommunikation – ehrlich, direkt und immer präsent.»

Fazit

Kleidung ist keine Nebensache, sondern Teil Ihrer Kommunikations­strategie. Sie erzählt, wie Sie sich sehen – und wie Sie gesehen werden wollen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich verstellen sollen. Es geht um Bewusstsein: Welche Wirkung möchten Sie erzielen, und was unterstützt diese Absicht?

Wir sind freie Menschen – und gleichzeitig soziale Wesen, die sich gegenseitig lesen. Am Ende sind wir – Hand aufs Herz – auch nur Tiere. Nur eben angezogen.

→ Vielleicht haben Sie beim Lesen gemerkt: Kommunikation geschieht auf vielen Ebenen – über Worte, Gesten, Kleidung, Atmosphäre. Wenn Sie spüren, dass Ihre Wirkung nicht immer Ihrer Absicht entspricht, lohnt es sich, genauer hinzusehen.

In meinen Coachings, Mediationen und Trainings begleite ich Sie dabei, Ihre Kommunikation bewusster zu gestalten – ohne sich zu verbiegen. Wir arbeiten daran, dass Sie authentisch bleiben, und dennoch ankommen. Denn Wirkung entsteht dort, wo innere Klarheit auf äussere Stimmigkeit trifft.

Melden Sie sich bei mir – ich freue mich auf Sie!

Eine gekonnte Kommunikation mit sich selbst und anderen ist zentral für
Klarheit, Harmonie und wirkungsvolles Handeln – das A und O!

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